Naturschutz

NATURSCHUTZGEBIET

Eines der schönsten Schilfgebiete, die es am Bodensee noch gibt…

Diese Erkenntnis liegt schon einige Zeit zurück. Auf Anregung der Ortsgemeinde und der ETH Zürich erlässt der Kanton St.Gallen 1972 die Schutzverordnung Altenrhein über das Ufergebiet. 1980 ergeht eine Schifffahrtsbeschränkung vor dem Schilfgürtel mit entsprechender Signalisation. Seit man die Schilfrohre nicht mehr gewerblich nutzte, wurde jeweils in den Wintermonaten und wenn der Wasserstand tief genug war, der Schilf abgebrannt. Anschliessend wurde das verkohlte Gebiet von Unrat und Schwemmholz von Hand gesäubert. Die Ortsgemeinde durfte da jeweils auf die Hilfe der Schulkinder und der Dorfbewohner zählen. Der Lohn für die beschwerliche Arbeit waren ein guter Znüni und tolle gemeinsame Erlebnisse. In der Zeit um 1970 interessiert sich das Geobotanische Institut der ETH Zürich für das Schilfgebiet. Unter der Leitung von Prof. Dr. F. Klötzli startet 1980 ein Grossversuch in einem abgegrenzten und eingezäunten Feld. Unter anderen war es ein Ziel, abzuklären ob das Abbrennen oder das Mähen des Schilfes zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.

Bedrohter Schilf

Wie man anhand von Fotos feststellte, hat sich der Zustand des Schilfes seit 1926 massiv verschlechtert und ist bis 1980 um ca. 120 Meter zurückgegangen. Dieser Rückgang veranlasste die Ortsgemeinde, zusammen mit der ETH, Möglichkeiten für einen Schutz des Schilfbestandes zu suchen. 1984 wurde die erste Etappe eines schwimmenden Schutzzauns montiert und später wurde dieser bis zur Westeinfahrt Marina Rheinhof verlängert. Das Ziel, den Eintrag von Schwemmgut in den Schilfgürtel zu verhindern, wurde leider nicht erreicht. Die Beanspruchung der beweglichen Gelenke des schwimmenden Zaunes sind enorm und die laufenden Reparaturen während den Wintermonaten entsprechend hoch. Im Gespräch mit Bund und Kanton werden nun Alternativen zum Schutzzaun geprüft, die Einfluss auf die ablandende Strömung haben.

Pflege im Naturschutzgebiet

In einem Turnus von drei Jahren wird nach einem Pflegeplan, der mit einem Fachingenieur und der Naturschutzkommission ausgearbeitet wurde, der Schilfgürtel mit Spezialgeräten gemäht, die nur sehr geringen Druck auf den Boden bringen und damit die unterirdischen Verflechtungen (Rhizome) nicht stören. Anschliessend wird das Gebiet von angeschwemmtem Unrat gereinigt. Das sehr dichte und bis vier Meter hoch gewachsene Schilf wird dann mit Raupenfahrzeugen aus dem Gebiet abtransportiert, gehäckselt und anschliessend auf die Ackerfelder verteilt oder als Streugut verwendet. Wenn nach grossen Sommerstürmen im Uferbereich und im Schilf viel Schwemmgut liegt, werden wir im Winter bei den Räumungs- und Pflegearbeiten von vielen freiwilligen Helfern unterstützt. Auch die Natur wird gelegentlich in die Schranken verwiesen um übermässigen Verbuschungen Einhalt zu gebieten. Natürlich darf das nicht auf dem gesamten Gebiet gleichzeitig geschehen, um dem Wild die notwendigen Rückzugsräume zu belassen. Erfahren Sie mehr über Flora und Fauna im Naturschutzgebiet in den beigefügten Dokumenten: